Bereits auf dem Weg zur Remstalhalle konnten die Besucher sehen, dass im Außenbereich der Halle eine Obstpresse aufgestellt war und damit Süßmost gepresst wurde. Der frisch gepresste Saft konnte gleich probiert werden, bevor sie sich auf den Weg zur herbstlich geschmückten Remstalhalle machten.
Die Halle war am Vorabend der Veranstaltung von Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins geschmückt und dekoriert worden. Die große Vielfalt der Obstausstellung war einfach überwältigend. ca. 190 Sorten Apfel- und Birnensorten, sowie einige Quitten konnten bei der Ausstellung den Besuchern präsentiert werden.
Zu Beginn des Festes fand ein Gottesdienst statt. Die Predigt hierzu hielt Pfarrer Herr Lukas Golder. In seiner Predigt sprach er passend zu unserem Thema über die Geschichte der letzten 100 Jahre, mit ihrem Strukturwandel zum Streuobstbau. Dem großen Reformator Luther wird zugeschrieben, dass er einmal gesagt haben soll: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.
Zuversicht und Hoffnung drückt dieser viel zitierte Satz aus. Allen negativen Anzeichen zum Trotz einen neuen, jungen Baum pflanzen, der der nachfolgenden Generation Freude schenkt.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das angebotene Mittagessen gerne angenommen, das dann abgelöst wurde durch ein reich gefülltes Kuchenbüffet.
1. Vorsitzender Sebastian Zinßer, konnte Mitglieder des eigenen Vereins, viele interessierte Mitbürger, Freunde und Abordnungen aus benachbarten Vereinen und Gemeinden, Politiker und Funktionäre begrüßen.
Landrat Dr. Joachim Bläse, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lorch Dr. Dietmar Hermann, Vorsitzender des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd Martin Mager, Vorsitzender des Ortsverbandes der Vereine Heiko Cammerer, Fachberater für Obst- und Garten Franz-Josef Klement, anwesende Gemeinderäte sowie den Landtagsabgeordneter Tim Brückner, sie alle waren gekommen und gratulierten dem Obst- und Gartenbauverein Waldhausen
Vorsitzender Sebastian Zinßer ging in seinen Grußworten auf die Geschichte des Vereins ein. Der OGV Waldhausen besteht seit 100 Jahren. Er wurde gegründet, nach dem die letzten Weinberge in Waldhausen aufgegeben wurden. Die Kulturlandschaft „Streuobst“ auf unserer Gemarkung Waldhausen ist heute nicht mehr wegzudenken, sagte Sebastian Zinßer.
Im Zuge des Klimawandels kann es seiner Meinung nach wieder eine Alternative in Waldhausen sein, Wein anzubauen.
Für den Erhalt der Streuobstbäume führt der OGV Waldhausen in Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau Herrn Klement regelmäßig Schnittkurse durch.
An dieser Stelle war es Ihm ein Anliegen zu sagen, wie wichtig die Schnittstellen der Fachberater zu den Obst- und Gartenbauvereinen, aber auch direkt zu Bürgern sind, sei es Frau Karger in Aalen-Ellwangen und Herrn Klement in der Region Schwäbisch Gmünd.
Genauso wichtig und nicht mehr wegzudenken ist der Landschaftserhaltungsverband im Ostalbkreis mit Geschäftsführer Herrn Worm und seinem Team. Hier gilt sein Dank Landrat Dr. Bläse, dass wir sowohl die Fachberaterstellen sowie die Mitarbeiter des Landschaftserhaltungsverbands im Ostalbkreis haben.
Der OGV Waldhausen werde weiterhin seinen Schwerpunkt im „Streuobstbau“ haben aber auch andere Themenfelder Rund um den Obst- und Gartenbau in Waldhausen und Lorch begleiten, so der 1. Vorsitzende.
Landrat Dr. Joachim Bläse lobte die Verantwortlichen des OGV Waldhausen, dass sie eine solche Obstausstellung auf die Beine gestellt haben und so zum Erhalt der Streuobstlandschaft beitragen. Er nannte auch, dass der OGV Waldhausen seinen Ursprung aus dem aufgegebenen Weinbau 1922 hatte.
Er gab dem 1. Vorsitzenden, Sebastian Zinßer recht, dass man im Sinne des Klimawandels wieder an den Weinbau denken könnte und er den Weinanbau in Waldhausen unterstützen würde. Er wünschte dem OGV Waldhausen weiterhin alles Gute.
Dr. Dietmar Hermann, als erster stellvertretender Bürgermeister überbrachte die Grüße der Stadt Lorch, und lobte die Vereinsarbeit des OGV Waldhausen. Dr. Hermann erwähnte den schönen Festakt am 7. Mai dieses Jahres, an dem der Verein Tag genau seinen 100. Geburtstag hatte und Frau Bürgermeisterin Funk damals ein Grußwort hielt und ein Geschenk seitens der Stadt Lorch dem Verein überbrachte.
Dr. Hermann der selbst ein Streuobstliebhaber ist betonte, dass es wichtig sei, dass die Stadt finanzielle Unterstützung leiste, wenn z.B. Hochstämme gepflanzt werden, um beim Erhalt der Streuobstwiesen zu helfen.
Im Namen des Ortsverbands der Waldhäuser Vereine überbrachte Vorsitzender Heiko Cammerer dem OGV die Glückwünsche. Er betonte, dass der Verein mit der eigenen Gemeinschaftsobstanlage etwas wichtiges und nachhaltiges geschaffen habe.
Im Anschluss an die Grußworte folgten die 30-minütigen Vorträge von Hans-Thomas Bosch, der für die Sortenerhaltung beim Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee tätig ist.
Zum einen über den Obstbaumschnitt historisch/ heute und über die Grundlagen zur Obstsortenbestimmung.
Bei der Obstsortenbestimmung nach den Fachvorträgen konnten Mitbürger, die z.B. Bäume geerbt hatten und die Sorte nicht kannten, bei Streuobstfachmann Herrn Hans-Thomas Bosch nach der jeweiligen Sorte fragen – sofern er die Sorte erkannt hatte. Die Sortenbestimmung erfuhr einen guten Zulauf.
Des Weiteren werteten die Aussteller mit ihren Produkten und Geräten rund um den Streuobstbau die Veranstaltung auf. So wurden Schnäpse und Liköre der Obstbrennerei Hieber und Honig bzw. Bienenprodukte der Imkerei Fritz angeboten.
Weiterhin wurden verschiedene Apfel- und Birnensorten am Stand des OGV Plüderhausen zum Verkosten bereitgelegt sowie Säfte der Ricker Fruchtsäfte GmbH.
Im Außenbereich stellte der OGV Plüderhausen, historische Geräte zur Pflanzenschutzmittelausbringung aus, darunter ein Holder-Spritzgerät aus dem Jahre 1938.
Weiterhin wurden Gerätschaften zur Pflege einer Streuobstwiese wie z.B. Motorsägen, Freischneider und Motormäher von der Firma Forstgeräte Schniepp ausgestellt.
Orangen- Zitronen und Olivenbäume wurden von der Gärtnerei Bender dem OGV Waldhausen zur Dekoration zur Verfügung gestellt.
Weiterhin konnten Besucher bei einem Apfelschälwettbewerb ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Wer die längste Apfelschale am Stück schälen konnte, erhielt einen Preis.
Die ersten 3 Preise bei den Erwachsenen:
- Christel Rupp mit einer 155 cm langen Apfelschale
- Christian Reinhuber mit einer 145 cm langen Apfelschale
- Corinna Reinhuber mit einer 140 cm langen Apfelschale
Die Preise für Kids erhielten:
- Vanessa Sackmann 72 cm
- Lea Pfitzer 55 cm
Bei einem weiteren Wettbewerb ging es darum, die Stückzahl von Zwetschgenkernen im Glas zu schätzen. Es waren 180 Stück im Glas.
- Josefine Truckenmüller: 180 hat die genaue Stückzahl erraten
- Tamara Dostal: 165 Stück
- Manfred Schramm: 199 Stück
Eine weitere Disziplin war, die Anzahl von Kirschkernen in einem Glas zu erraten, im Glas
waren 767 -Stück:
Bei den Erwachsenen war vorn:
- Margarete Reinhuber mit 800 Stück
gefolgt von den Kids:
- Fiona Villani: 700 Stück
- Tamara Dostal: 700 Stück
- Luisa Villani: 700 Stück
Wir gratulieren herzlich allen Teilnehmer/innen für diese guten Ergebnisse. Als Preis wurde ihnen jeweils ein Apfelsaft ausgehändigt.
Für uns war es ein sehr schöner Tag, besonders weil wir bei diesem Fest Menschen verschiedener Altersgruppen, von jung bis alt, angetroffen haben.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen für die Hilfe und Mitarbeit, die wir bei diesem Fest erfahren durften.
Bei allen, die Kuchen und Torten gebacken haben sowie für das Engagement unserer Mitglieder und deren Partnerinnen und Partner ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Bei Pfarrer Lukas Golder für den Gottesdienst – während seiner Urlaubswoche, Frau Seeger für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes, bei allen Grußwortrednern und Ehrengästen.
Bei den Mitgliedern des OGV Plüderhausen und den Austellern, die durch ihre Anwesenheit zu einem sehr guten Gesamtpaket rund um den Streuobstbau und schließlich zum Erfolg dieser Jubiläumsveranstaltung beigetragen haben.
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